Bildung auch am Wochenende fördern – Bibliotheksöffnungszeiten flexibilisieren

Die Jungen Liberalen Essen fordern die Stadtverwaltung auf, die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Essen und ihrer Zweigstellen flexibler und alltagsnaher zu gestalten. Insbesondere soll geprüft werden:

  1. die Öffnung der (Zentral-)Bibliotheken auch am Sonntag zu ermöglichen,
  2. Personal- und Schließzeiten neu zu denken, damit insbesondere SchülerInnen, Studierende, Berufstätige und Familien besseren Zugang zu Lern- und Bildungsangeboten in den Abendstunden erhalten.

Begründung

Wissen kennt keinen Wochenrhythmus – und Bildung sollte nicht an starren Öffnungszeiten scheitern. In Köln ist die Zentralbibliothek bereits seit 2020 sonntags geöffnet – mit großem Erfolg gemäß dem Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. Essen kann und sollte diesem Beispiel folgen. Gerade für junge Menschen, die unter der Woche durch Schule, Ausbildung oder Beruf gebunden sind, sind klassische Öffnungszeiten oft unpraktisch. Die Folge: öffentliche Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken bleiben ungenutzt – obwohl sie längst zu modernen, digitalen Lernorten geworden sind.

Unsere Argumente: ▪ Lebensnahe Öffnungszeiten: Der Sonntag ist für viele der einzige freie Tag, an dem sie konzentriert lernen, lesen oder recherchieren können. Warum sollten ausgerechnet an diesem Tag Bildungstüren verschlossen bleiben? ▪ Bildungsgerechtigkeit stärken: Flexible Öffnungszeiten ermöglichen insbesondere Kindern und Jugendlichen aus beengten Wohnverhältnissen einen Zugang zu ruhigen Lernorten. ▪ Bibliothek als öffentlicher Raum: Bibliotheken sind längst mehr als Bücherregale – sie sind Treffpunkt, Kulturort, Lernraum. Ihre Nutzung sollte sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, nicht an veralteten Verwaltungsroutinen.

Unser Ziel: Essen soll Vorreiter für moderne, flexible Bildungsinfrastruktur werden. Eine am Sonntag geöffnete Bibliothek ist dabei ein kleiner, aber symbolträchtiger Schritt in die richtige Richtung: Bildung jederzeit zugänglich machen – für alle.

Sicher, modern, effizient – Zugangskontrollsystem für Essens ÖPNV nach niederländischem Vorbild

Die Jungen Liberalen Essen fordern die FDP Essen dazu auf, sich kommunalpolitisch und im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für folgende Maßnahmen einzusetzen: ▪ Die schrittweise Einführung eines Zugangskontrollsystems im ÖPNV nach niederländischem Vorbild: Bahnsteige und U-Bahnhöfe sollen künftig nur noch mit gültigem Fahrausweis durch Zugangsschranken oder -tore betretbar sein. ▪ Eine enge Zusammenarbeit mit der Ruhrbahn GmbH sowie dem VRR zur Erprobung eines Pilotprojekts an ausgewählten hochfrequentierten Stationen in Essen (z. B. Hauptbahnhof, Berliner Platz, Rüttenscheider Stern). ▪ Die Integration des Zugangssystems in bestehende digitale Ticketlösungen (z. B. per App, Deutschlandticket, Chipkarten, kontaktlos per Bankkarte) mit barrierefreier Umsetzung für mobilitätseingeschränkte Personen. ▪ Die datenschutzfreundliche und diskriminierungsfreie Ausgestaltung des Systems – insbesondere im Hinblick auf Kontrollmechanismen, Kameraeinsatz und die Anonymität beim Ticketkauf. ▪ Eine begleitende Evaluation zu den Effekten auf Schwarzfahren, Sicherheit, Nutzerverhalten und Betriebsabläufe, mit klarer Kriterienprüfung nach 2 Jahren Laufzeit des Pilotprojekts.

Begründung

Im niederländischen ÖPNV-System ist der Zugang zu Bahn- und U-Bahnsteigen durch moderne Zugangsschranken geregelt. Dieses System hat sich dort als wirkungsvoll erwiesen: Schwarzfahren wurde reduziert, die gefühlte Sicherheit erhöht und die Einnahmesituation der Verkehrsbetriebe verbessert. Auch in Essen wird Schwarzfahren zunehmend zum Problem – sowohl wirtschaftlich als auch im Hinblick auf die Gerechtigkeit gegenüber zahlenden Fahrgästen. Klassische Fahrscheinkontrollen sind teuer, ineffizient und oft konfliktgeladen. Zugangsschranken setzen hier auf Prävention statt Repression: Wer kein gültiges Ticket hat, kommt gar nicht erst zum Zug. Darüber hinaus schaffen kontrollierte Bahnsteige mehr Sicherheit, insbesondere in den Abendstunden. Gleichzeitig ermöglicht ein solches System eine intelligentere Steuerung von Fahrgastströmen, gerade an hoch frequentierten Knotenpunkten. Technisch ist die Umsetzung längst machbar – viele europäische Städte zeigen, wie moderne Zugangssysteme auch in gewachsenen Infrastrukturen eingeführt werden können. Es ist Zeit, dass Essen sich diesen Beispielen anschließt und mit einem zukunftsfähigen ÖPNV-Management vorangeht.