Seit einigen Jahren wird in Deutschland eine hitzige Debatte darüber geführt, ob in
Deutschland eine allgemeine Helmpflicht eingeführt werden sollte oder nicht. Vor dem
Hintergrund der steigenden Anzahl an Verkehrsteilnehmern, die zum Fahrrad, dem Pedelec
oder auch zum gerade auf deutschen Straßen zugelassenen E-Scooter greifen, ist die Debatte
neu zu führen. Nimmt man zusätzlich die in 2018 um 15 % (zum Vorjahr) gestiegene Anzahl an
tödlich verunglückten Radfahrern (27% bei Pedelec-Fahrern) mit in die Debatte auf, so ergibt
sich für uns Junge Liberale eine Neubewertung der Ausgangslage.
Aus diesem Grund fordern wir:
• Die Einführung einer allgemeinen Helmpflicht auf öffentlichen Straßen.
• Die entsprechende Aufnahme der Helmpflicht in die Straßenverkehrsordnung mit
einem Bußgeld von 30 Euro bei Missachtung und die Vereinheitlichung des Strafmaßes
für das Fahren ohne Helm beim Führen von Motorrädern und beim Fahren ohne Gurt
beim Führen von Kraftfahrzeugen.
• Bestehende Initiativen im Zuge der Verkehrssicherheit sind um zusätzliche
Kommunikationsoffensiven zu dieser Neureglung zu ergänzen und in Schulen, an bei
Radfahrern beliebten Radwegen und im allgemeinen Stadtbild sichtbar zu machen.
Begründung:
Die steigende Anzahl an tödlich verunglückten Radfahrern und erste Zahlen aus europäischen
Ländern die E-Scooter zugelassen haben bieten Anlass zur Sorge und erhöhen den
Handlungsdruck. Aus diesem Grund revidieren wir unsere im Jahr 1994 beschlossene Haltung
zur allgemeinen Helmpflicht im öffentlichen Straßenverkehr. Erwachsene Menschen haben
eine Vorbildfunktion gegenüber Kindern, weshalb eine Helmpflicht für Kinder bis 14 Jahren
nicht ausreichend erscheint, da das Nichttragen des Helmes von Erwachsenen Kinder ihren
erwachsenen Vorbildern nacheifern lässt. Die ablehnende Haltung, dass Helme die Frisur
zerstören würden sind oberflächlich und kurzsichtig, weil sie die tatsächliche Gefahr eines
Schädelhirntraumas und die deutlich höhere Gefahr eines tödlichen Sturzes verharmlosen
bzw. gänzlich außer Acht lassen.