Von Forschung und Fördergeldern: Leitlinien der Zoo-Politik

Die Jungen Liberalen Essen bekennen sich grundsätzlich zu einer diversen Landschaft Zoologischer Gärten, Tierparks und Wildparks in Deutschland. Vor allem die Bildungsaspekte in Kombination mit Forschungsaktivitäten und einem großen Einfluss auf Natur- und Artenschutz sind uns besonders wichtig. Dennoch nehmen wir wahr, dass Haltungsbedingungen in zahlreichen Einzelbeispielen kritisiert werden und Zoos i.d.R. ein Minusgeschäft für Kommunen darstellen. So sehen die Jungen Liberalen Optimierungsbedarf in der Finanzierung und Quantität von Zoos und möchten mit einem Maßnahmenbündel Qualität, Bildung und ein konsequentes Abschmelzen von Subventionen in den Vordergrund stellen. Ebenso muss das Tierwohl Priorität besitzen.

 

Konkret fordern die Jungen Liberalen Essen ein Konzept aus einem Guss, welches u.a. folgende Aspekte aufgreift.:

  • Die aktuell durchgeführten regelmäßigen Einzelfall-Experten-Gutachten sollen weiterhin in allen zoologischen Einrichtungen durchgeführt werden. Dennoch fordern wir bis 2025 die Erstellung einer rechtsbindenden Verordnung zur Haltung von jeweiligen Tieren in Zoos. Diese muss entsprechend regelmäßig angepasst und ergänzt werden.
  • Explizit sollen in diese Verordnung auch Mindeststandards in Bezug auf Rückzugsmöglichkeiten, Gehegegrößen in Relation zu der Tier-Anzahl und Gehegegestaltungs-Mindeststandards integriert werden.
  • Bei jeweils bindenden und in der Tendenz steigenden Anforderungen nehmen wir Junge Liberale in Kauf, dass es bei gewissen Tierarten (z.B. Delfinen) für gewöhnliche zoologische Gärten zu „Quasi-Verboten“ kommt. Wir schließen dennoch nicht aus, dass durch Spezialisierungen und private Investoren trotz hoher Mindestanforderungen für gewisse Tiere Konzepte gefunden werden, die eine artgerechte Haltung sicherstellen können.
  • Gleichzeitig fordern die Jungen Liberalen die schrittweise Abschmelzung von kommunalen Subventionszahlungen an Zoos und Tiergärten.
  • Zur besseren Finanzierung können auch Sponsoring-Konzepte, wie z.B. Firmen-Gehege etc., angedacht werden. Hier gibt es im Ausland bereits einige erfolgreiche Vorbildmodelle.
  • Wir fordern die Überprüfung von gewissen Hygiene-Normen für Zoos, z.B. in Bezug auf das Verbot, auf diesen Geländen Grill-Plätze o.ä. anzubieten. Um Zoos auch ohne Subventionsgelder erhalten zu können, müssen Möglichkeiten zu einer stärkeren kommerziellen Nutzung geboten werden.
  • Verbunden mit den höheren Mindestanforderungen sehen wir daher die Chance für qualitative Zoos in lokalen Strukturplänen. So fordern wir die Einsetzung eines Ruhr-Strategieplans für Zoos, Tiergärten, Tierparks und Wildparks. Durch Kompetenzbündelung, Zusammenlegung und Qualitätssteigerungen können Kosten eingespart und Gehege großzügiger ausgestaltet werden. Langfristig fordern wir die Einrichtung ähnlicher Strukturkommissionen auf Landesebene.
  • Um u.a. Ticketpreise z.B. für Kinder und Studierende nicht unbezahlbar werden zu lassen und gewisse Einzel-Investitionen (z.B. besondere Auswilderungs-Projekte o.ä.) unterstützen zu können, fordern wir, in Zukunft Mittel aus dem Landes-Bildungs-Etat für Zoos zu nutzen.
  • Gemeinsam mit dem Verband Zoologischer Gärten (VdZ), soll eine gemeinsame App entwickelt und auf den Markt gebracht werden, die 1. Bildungs-Aspekte zu bestimmten Tieren etc. modern aufbereitet und 2. Eine Beschwerde-Möglichkeit bietet, bei der Zoobesucher z.B. Auffälligkeiten bei Tieren und deren Verhalten melden können. Diese Beschwerde soll ausdrücklich nicht anonym möglich sein und keine Bindung mit sich bringen. Auch kann an dieser Stelle z.B. Lob gegenüber besonders guten Haltungsbedingungen geäußert werden.