Die Jungen Liberalen Essen fordern die FDP Essen dazu auf, sich kommunalpolitisch und im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für folgende Maßnahmen einzusetzen: ▪ Die schrittweise Einführung eines Zugangskontrollsystems im ÖPNV nach niederländischem Vorbild: Bahnsteige und U-Bahnhöfe sollen künftig nur noch mit gültigem Fahrausweis durch Zugangsschranken oder -tore betretbar sein. ▪ Eine enge Zusammenarbeit mit der Ruhrbahn GmbH sowie dem VRR zur Erprobung eines Pilotprojekts an ausgewählten hochfrequentierten Stationen in Essen (z. B. Hauptbahnhof, Berliner Platz, Rüttenscheider Stern). ▪ Die Integration des Zugangssystems in bestehende digitale Ticketlösungen (z. B. per App, Deutschlandticket, Chipkarten, kontaktlos per Bankkarte) mit barrierefreier Umsetzung für mobilitätseingeschränkte Personen. ▪ Die datenschutzfreundliche und diskriminierungsfreie Ausgestaltung des Systems – insbesondere im Hinblick auf Kontrollmechanismen, Kameraeinsatz und die Anonymität beim Ticketkauf. ▪ Eine begleitende Evaluation zu den Effekten auf Schwarzfahren, Sicherheit, Nutzerverhalten und Betriebsabläufe, mit klarer Kriterienprüfung nach 2 Jahren Laufzeit des Pilotprojekts.
Begründung
Im niederländischen ÖPNV-System ist der Zugang zu Bahn- und U-Bahnsteigen durch moderne Zugangsschranken geregelt. Dieses System hat sich dort als wirkungsvoll erwiesen: Schwarzfahren wurde reduziert, die gefühlte Sicherheit erhöht und die Einnahmesituation der Verkehrsbetriebe verbessert. Auch in Essen wird Schwarzfahren zunehmend zum Problem – sowohl wirtschaftlich als auch im Hinblick auf die Gerechtigkeit gegenüber zahlenden Fahrgästen. Klassische Fahrscheinkontrollen sind teuer, ineffizient und oft konfliktgeladen. Zugangsschranken setzen hier auf Prävention statt Repression: Wer kein gültiges Ticket hat, kommt gar nicht erst zum Zug. Darüber hinaus schaffen kontrollierte Bahnsteige mehr Sicherheit, insbesondere in den Abendstunden. Gleichzeitig ermöglicht ein solches System eine intelligentere Steuerung von Fahrgastströmen, gerade an hoch frequentierten Knotenpunkten. Technisch ist die Umsetzung längst machbar – viele europäische Städte zeigen, wie moderne Zugangssysteme auch in gewachsenen Infrastrukturen eingeführt werden können. Es ist Zeit, dass Essen sich diesen Beispielen anschließt und mit einem zukunftsfähigen ÖPNV-Management vorangeht.